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Okt 25

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Ein Gedankenspiel zum EFSF: Ist das der Trick?

Wie wir alle wissen, haben unsere Finanzakteure weltweit um ein Vielfaches mehr Geld „geschaffen“ als es Waren hierfür zu kaufen gibt. Der geneigte Leser ist sich im Klaren darüber, dass dieses Geld nicht in physischer Form von bunt bedruckten Papierschnipseln existiert, sondern lediglich virtuell, so genanntes Fiatgeld.

Das Problem, was die Eigentümer dieses virtuellen Schatzes umtreibt: Wie kann man diesen Schatz bloß in die Realwirtschaft überführen, wenn es doch die entsprechenden Waren gar nicht gibt!?

Der Gedanke: All die unübersichtlichen Finanzprodukte wurden nur geschaffen, um im Kasino weiterspielen zu können. Wohin denn nun mit den virtuellen Einsen und Nullen? Nach dem jahrelangen Zocken im Finanzkasino, das jetzt extrem baufällig anmutet, will man noch schnell raus, bevor einem die Decke auf den Kopf fällt und sich was für seinen Supergewinn kaufen. Jedoch gibt’s für die Chips an der Kasse nicht genug vom einzigen offiziellen Zahlungsmittel, mit dem Waren erworben werden können: Banknoten.

Die „Gewinner“ haben nun also das Problem, ihre Gewinne auch zu monetarisieren – ein echtes Dilemma, ein bisschen Mitleid bekommt man da schon, oder? Suchen wir nach einer Lösung!

Der Vorschlag, dass der EFSF eine Banklizenz bekommt, um direkt Anleihen zu kaufen und diese bei der EZB zu hinterlegt, wurde abgelehnt. Dieser zunächst irrwitzig erscheinende Vorschlag hätte jedoch zur Folge gehabt, dass zwar am Ende die Steuerzahler bluten (wie immer), aber auch dass private Investoren (z.B. Privatbanken) hier außen vor geblieben wären und somit an der Hebelung nicht hätten profitieren können!

An dieser Stelle lohnt sich ein Blick auf die zwei neuen Vorschläge der Hebelung des „Rettungsschirms“ EFSF. Diese beiden Vorschläge zur Hebelung beinhalten jeweils eine 30%ige Garantie der Einlagen für den Investor. Hier gibt es lediglich den marginalen Unterschied, ob dies über einen Fonds oder direkt passiert. Für den Anleger bleibt das im Ergebnis aber gleich: 30% sind sicher!

Nun stellt sich jedoch die Frage, welcher Investor macht ein solches Geschäft? Denn dies bedeutet ja einen 70%igen Verlust, wenn man eine Staatspleite befürchtet. Und dass die Staaten pleite sind, wissen wir alle, das hat nichts mit Befürchtungen zu tun! Warum also ein solches Geschäft abschließen, wer kauft denn diese Staatsanleihen noch? Da gibt es doch wahrlich bessere Konditionen. Auch Dirk Müller bezeichnet diese Vorgehensweise als eine „Teilkaskoversicherung mit hoher Selbstbeteiligung“, die bei der Befürchtung von Staatspleiten eher unattraktiv erscheinen.

Der einzige Sinn einer solchen Regelung könnte darin liegen, das oben dargelegte Dilemma der Kasinospieler zu lösen. Denn hierin besteht doch jetzt die Möglichkeit, noch vor dem Einsturz des Kasinogebäudes wenigstens mit 30% nach Haus zu gehen. Bevor also aufgrund der überproportional aufgeblasenen Geldmenge das ganze Kartenhaus in sich zusammenbricht, und man gar nichts mehr von dem Nichtexistenten realisieren kann, sind 30% doch ein guter Deal.

Die Hebelung des EFSF könnte somit ein absoluter Geniestreich sein, denn die versprochenen 30% müssten im Garantiefall tatsächlich von der EZB gedruckt werden!

TATA! Problem gelöst!

Was denkt Ihr darüber, bin ich jetzt falsch gewickelt oder macht das Sinn?

Toddy

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