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Feb 18

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Was kommt nach dem großen Kollaps?

„The Big Shift“ war das Motto des letztjährigen European Banking Congress. Viele wissen schon längst von den finanziellen Umbrüchen, die ins Haus stehen und probieren, sich möglichst gut hierauf vorzubereiten. Auf den Krisenhöhepunkt und vor allem auf die Zeit danach. Andere meditieren verstärkt, um beim anstehenden Bewusstseinsprung in die fünfte Dimension mit dabei zu sein, da sie an eine energetische Transformation der Erde glauben. Manche feiern die Höhe der Teilnehmerzahlen bei den Demos gegen Atomkraft und beschwören die Energiewende. Wie auch immer, eins steht fest: Große Veränderungen stehen uns bevor!

Was kommt nach dem großen Kollaps? Das ist die Frage, die mich seit einiger Zeit umtreibt. Und die Suche nach Lösungsansätzen für die unendlichen Problemfelder auf diesem, unseren Planeten für die „Zeit danach“. Hierbei bin ich, vor inzwischen über drei Wochen, auf eine Studie, die den Weg in eine nachhaltige „planetarische Gesellschaft“ beschreibt, gestoßen. Ob dieser Formulierung hellhörig geworden, vermutete ich hier weitere Tendenzen in Richtung Ökodiktatur, worüber auch auf dieser Seite ja schon einiges geschrieben und gesagt wurde.

Gleich wollte ich einen Artikel zum Thema verfassen. Doch dann kam etwas dazwischen. Denn bisher waren die Themen Ökodiktatur und Klimalüge, zumindest meiner Ansicht nach, eng miteinander verknüpft. Doch bei der weiteren Recherche stieß ich darauf, dass beim diesjährigen Weltklimagipfel in Rio, in Anlehnung an den „Erdgipfel“, in Rio de Janeiro im Jahre 1992, kurz „Rio+20“ genannt, das Thema der durch CO2-Ausstoß menschengemachten Erderwärmung von der Agenda genommen wurde. Sensation! Sind es doch gerade die vielen Organisationen und Abteilungen der UN, unter anderem das allen bekannte IPCC, die uns wegen des durch CO2-verursachten Klimawandels ein schlechtes Gewissen einreden, wenn nur ganz aus Versehen zu tief ausgeatmet wird.

Hiermit war aber plötzlich auch eine andere, für mich sonst verwunderliche Begebenheit erklärt: Die breite Berichterstattung, begonnen mit einer Serie in der Bild-Zeitung, zu einem neuen Buch, das über die CO2-Lüge berichtet. Eigentlich eine weitere Sensation, denn nicht zufällig wird mit der Bild-Serie und einigen Leitartikeln in den populären Medien eine Debatte zum fehlenden Zusammenhang zwischen Erderwärmung und CO2 initiiert! Doch Rio+20 liefert die Erklärung. Die Deutschen würden sich womöglich sonst wundern, warum es beim nächsten Weltklimagipfel nicht vornehmlich um den Ausstoß des schädlichen CO2 geht. Das Buch kommt also genau zur rechten Zeit. Das Thema CO2 ist langsam durch, das wussten wohl auch schon die Chinesen als sie ihren Fluggesellschaften das Beteiligungsverbot am Handel mit CO2-Zertifikaten der EU erteilten.

Doch was ist denn nun das Thema des offiziell „Uno-Konferenz für nachhaltige Entwicklung“ genannten Treffens, das im Juni diesen Jahres stattfinden wird? Dies ist nicht unwichtig -im Gegenteil! Es handelt sich hier um keine der alljährlichen UN-Weltklimakonferenzen, sondern dieses Treffen wird als das GRÖSSTE POLITISCHE TREFFEN des Jahres bezeichnet! Angesichts der Agenda könnte man langfristig auch sagen, es sei das -zumal als solches geplant- wichtigste Treffen des neuen Jahrhunderts.

Zehn Jahre ist die letzte Konferenz dieser Größenordnung her, seit drei Jahren wird sich weltweit akribisch vorbereitet. Vorbereitet, um nicht weniger als einen Paradigmenwechsel zur „neuen Ära der Nachhaltigkeit“ zu vollziehen. Paradigma ist ein anderes Wort für Weltanschauung, was sich dementsprechend auf alle Bereiche des Lebens bezieht und auswirkt.

Vor 20 Jahren wurde die Agenda 21, das Aktionsprogramm und Leitpapier zur nachhaltigen Entwicklung, in Rio beschlossen. Dieses Jahr, auf dem „Rio+20“-Gipfel, soll nicht weniger besprochen werden als ein alle Bereiche des Lebens betreffender Wandel! Der Wandel unserer Weltanschauung. Das Schuldbewusstsein ist lange genug geschürt, wir alle sehnen uns längst nach einer besseren Welt und wollen mitmachen dabei, alles gerechter, ökologischer und nachhaltiger zu gestalten. Glücklicherweise gibt es hier schon Menschen, die genau an den gesuchten Lösungen zur Beendigung der weltweiten menschlichen Tragödie arbeiten. CO2 wird als Angstmacher nicht mehr gebraucht, wir sind jetzt gebeutelt genug, das Schuldbewusstsein sitzt tief in den Knochen, um freiwillig vermeintlich umweltgerechter zu leben. Es handelt sich hier um langfristige Pläne, es wird nicht so sein, dass sich im Juli alles schlagartig ändert. Der Paradigmenwechsel bezeichnet eine Entwicklung. Eine Entwicklung deren lang geplanter Startschuss jetzt endlich gegeben werden soll.

Da sind wir wieder bei der anfangs erwähnten Studie „Great Transition -Umbrüche und Übergänge auf dem Weg zu einer planetarischen Gesellschaft“, hier[1] komplett als pdf. Der deutsche Bericht wurde vom Institut für sozial-ökologische Forschung und der hessischen Heinrich-Böll-Stiftung e.V. herausgegeben, das Original wurde von mehreren Autoren der Global Scenario Group des Stockholm Environment Institute (SEI) verfasst. In der Danksagung werden neben der Rockefeller und Nippon Foundation wegen der Fördergelder, im speziellen auch Steven Rockefeller für die geistige und finanzielle Unterstützung in der ersten Schreibphase erwähnt. Obwohl der Bericht bereits zehn Jahre alt ist, beweist er große Aktualität. Aber dafür gibt es ja diese ganzen Denkfabriken, um auf (selbst herbeigeführte) zukünftige Probleme die Lösung anzubieten!

In der Abhandlung geht es also darum, wie diese Transformation, hin zu einer „planetarischen Gesellschaft“, am besten zu vollziehen ist. Auf Seite 27 ist zu lesen:

„Die beiden Varianten der Großen Übergänge heißen Öko-Kommunalismus und Neues Nachhaltigkeits-Paradigma. Der Öko-Kommunalismus kämpft für den Umweltschutz vor Ort, direkte Demokratie und wirtschaftliche Autarkie. Er ist zwar bei einigen Umweltgruppen und in anarchistischen Subkulturen beliebt, aber es ist nicht recht erkennbar, wie er sich trotz der derzeitigen Globalisierungstendenzen behaupten will, ohne die eine oder andere Form der Barbarei in Kauf zu nehmen. Das vorliegende Buch identifiziert Great Transition mit dem Neuen Nachhaltigkeitsparadigma. Dieses könnte den Charakter der Zivilisation weltweit verändern, ohne in eine moderne Form der „Kleinstaaterei“ zurückzufallen. Die Hinwendung zur Nachhaltigkeit soll weltweite Solidarität, den Austausch unter den Kulturen und die wirtschaftliche Verflechtung fordern und gleichzeitig einen freiheitlichen, menschenwürdigen und ökologischen Übergang gewährleisten.“ (Hervorhebungen durch die Autorin)

Als beispielhafter Vertreter des „Öko-Kommunalismus“ wird später der „Sozialutopist“ Gandhi genannt. Wenn man sich allein dieses Zitat betrachtet, wird klar, wohin die Reise gehen soll. Wir brauchen dringend ein „World Gouvernement“ und “Global Democracy“, sonst fallen wir in mittelalterliche Kleinstaaterei und Barbarei zurück! Weitere wirtschaftliche Verflechtungen sind notwendig, wer braucht schon Umweltschutz vor Ort? Verrückte Idee! Wir brauchen natürlich globale Eingriffe in die Natur, zum Beispiel Geoengineering. Auch direkte Demokratie, sowie wirtschaftliche Autarkie sind selbstverständlich abzulehnen -wo kommen wir denn da hin!

Liebe Leute, das ist nur eine von unzähligen Studien und sonstigen Reports, Panels, Konferenzen, Zukunftsforschungen und Think Tanks, die sich Gedanken über die Zeit nach der großen Finanz-, Umwelt-, Sozial- und sonst-noch-was Krise machen.

Angesichts der ständigen Gehirnwäsche wird es da schwierig, der immer größer herangezüchteten und gewollt schnell anwachsenden Masse an sogenannten Gutmenschen, hier den Unterschied zu erklären. Das eine bedeutet Freiheit, das andere völlige Versklavung, doch in Neusprech ist das schwierig zu unterscheiden. Da finde ich das Neue Nachhaltigkeitsparadigma doppelplusgut!

Denk selbst! -sonst wirst Du gedacht

Julia Jentsch

Dieser Beitrag wurde für iknews.de erstellt.

http://iknews.de/2012/02/18/was-kommt-nach-dem-grosen-kollaps/

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